Montag, 12. Oktober 2015
Die Op und die Tage danach
In der Nacht vor der Op dröhne ich mich richtig mit Schlaf-und Beruhigungstabletten zu, deshalb bin ich noch ziemlich im Tee, als man mich in den Op-Trakt schiebt. Ich fühle gar nichts, weder Angst noch sonst irgendeine Emotion. Ich habe mich dreingegeben. Der freundliche Chefanaesthesist begrüsst mich und versucht mir das Gefühl zu geben, dass ich gut aufgehoben sei.
Es dauert auch nicht lange, bis mich der Schlaf übermannt und die Operateure ans Werk gehen: Totale Kehlkopfentfernung mit Nec dissaction- was bedeudet, dass sämtliche Lymphknoten ebenfalls entfernt und auf Krebszellen untersucht werden.
Als ich die Augen wieder halbwegs öffnen kann, merke ich, dass mir der ganze Körper wehtut und ich mich so gut wie nicht bewegen kann. Der Hals scheint um das Doppelte angewachsen zu sein und in fast allen verfügbaren Öffnungen stecken Schläuche. Ich weiss, dass ich auf der Intensivstation bin, aber ich fühle mich wie in der Hölle. Jedesmal, wenn ich mal kurz eingeschafen bin, rüttelt mich irgendwer wach, will Blut abnehmen oder irgendwas messen. Ich weiss, dass das wichtig und notwendig ist, stört aber ungemein.
Die 1 1/2 Tage auf der ITS verbringe ich in einem Dämmerzustand mit Schmerzen, die auch nach Erhöhung der Schmerzmitteldosis nicht weggehen. Der einzige Effekt ist, dass ich noch schläfriger werde und somit die Schmerzen besser ertrage.
Irgendwelche Wortfetzen erreichen mich, Blutdruck zu hoch, Zucker zu hoch, aber ich will und kann mich da nicht einmischen, denn ich habe ja keine Stimme mehr.
Ich wundere mich, dass mir alles wehtut, nur das Op-Gebiet nicht. Die Schmerzen dort sollen später kommen.
Das weiss ich zum Glück noch nicht. Nachdem ich "stabil" genug bin, werde ich auf die HNO-Station in mein altes Zimmer gebracht, aber das ändert auch nicht viel an meiner Situation: Trachealkanüle, dicke Magensonde, Tropf und Blasenkatheter- maximal eingeschränkte Beweglichkeit. Das Erste, was ich anordne (schriftlich selbstredend) ist, bitte kein Besuch bis auf Widerruf.

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Wahrscheinlich hilft es nicht. Aber ich habe ihren Schmerzbericht jetzt drei Mal gelesen. So eine verfickte Scheiße. Und bitte entschuldigen sie dass ich kurz an ihrem Krankenbett vorbei schaue, obschon sie das nicht wollen. Für einen frischen Blumenstrauß ist es entschieden zu früh. Ich gehe gleich einkaufen und bei einem Blumenhändler vorbei. Dort werde ich kurz an sie denken.

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Danke...
..... für den Krankenbesuch, aber ich bin inzwischen schon gut drei Wochen zu Hause, mein Bericht hinkt etwas hinterher!

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Oh das wusste ich. Ist es unangebracht zu fragen wie es ihnen jetzt geht? Oder sagt man da einfach den Umständen entsprechend.

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Die Floskel......
" den Umständen entsprechend" passt wohl am ehesten, aber ich rekapituliere sowieso die Zeit vom Krankenhaus bis jetzt.......

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Nicht. Ich wollte natürlich schreiben wusste ich nicht:-)
Alles Gute!

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Danke für das Interesse, wer auch immer Du bist ....:)

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